Die Wurzeln von Klaus Gres und seiner Familie reichen zurück bis in die Zeit der Hugenotten. Deren Vertreibung verschlug seine Vorfahren aus dem Burgund über das Elsass ins rheinhessische Appenheim, wo sie ihre Weinbautradition fortführte. Klaus Gres hat nach seinem Weinbaustudium erst den Weinausbau und später das Weingut übernommen. 14 Hektar bewirtschaftet er, die Weinberge liegen vor allem in den Appenheimer Lagen, wo sie von den kalkhaltigen Böden profitieren.
Empfehlung
2023 Chardonnay vom Korallenriff: Kokosnuss-Schale,
Aprikose, Sahne,rundes Mundgefühl, guter Trinkfluss. 16,0 Punkte
2023 Riesling Hundertgulden: Limette, Pomelo, Aprikose, frisch,
elegant, fein mineralisch, aparter Nachhall. 17,0 Punkte
2019 Spätburgunder Eselspfad: rote Pflaume, Holunder, Kirsche,
Lakritze, leichter Körper, aber volle Frucht, feines Tannin. 16,5 Punkte
Die Weißweine baut Klaus Gres im Edelstahl aus, die Roten kommen ins große Holzfass oder ins Barrique. Seine Erfahrungen im kalifornischen Weinbau fließen vor allem in den Holzfassausbau ein. Nach der traditionellen Maischegärung, zum Teil in Holzbottichen, bleibt der Wein bis zu zwei Monate auf der Maische, um Aromen zu extrahieren. Bei der anschließenden Reife im Holzfass spielt für Klaus Gres vor allem die Luftfeuchtigkeit eine Rolle. Die hält er bei etwa 60 Prozent und fördert damit gezielt die Verdunstung im Fass. Er verspricht sich davon eine Konzentration von Aromen im Wein. Etwa beim 2019 Spätburgunder Eselspfad, dessen Körper zwar die Unbeschwertheit der Rebsorte im Mundgefühl zeigt, dafür aber volle, rote Fruchtaromen.
Die Krönung ist aber die Riesling-Kollektion von Klaus Gres. Schon der Riesling Gutswein durch seine kühlen Fruchtaromen von Aprikose und Limette. Ein Super-Deal ist der Terroir-Riesling von der Kreide (9,30 Euro), in dem saftig-elegante Pfirsich-Aprikosen-Anklänge auf eine tolle Mineralik treffen. Die Lagen-Rieslinge vom Appenheimer Hundertgulden und aus dem Hipping im Roten Hang in Nierstein haben wirklich alles, was es braucht.