Landgasthof Engel

Das ehemalige »Haus zum Engel« in Schwabenheim, ein Vierseithof aus dem 18. und 19. Jahrhundert mit einem barocken Krüppelwalmdach, beherbergt heute den Landgasthof Engel. Das denkmalgeschützte Anwesen mit Bruchsteinmauern wurde von der Familie Immerheiser mit natürlichen Materialien restauriert und ländlich-stilvoll eingerichtet. Der Innenhof, in dem ein Bächlein vorbeiplätschert, strahlt Naturromantik aus. Es ist das älteste Gasthaus in Schwabenheim.

Barbara Immerheiser ist die Chefin im Landgasthof, ihr Sohn Dennis leitet das Familienweingut im Ort. Daher liegt es nahe, dass fast alle Weine auf der Karte aus dem eigenen Weingut stammen. Eine kleine Auswahl internationaler Weine gibt es außerdem auf Anfrage. Die Bedienung ist freundlich, aufmerksam und kann Nachfragen zu Wein und Speisen fix beantworten.

Als Vorspeise nehme ich das Rinder-Tatar mit gerös­tetem Sauerteigbrot mit Zwiebeln, Senf, Essiggurken, Kapern und einem Beilagensalat (13,90 Euro). Dazu wähle ich einen Riesling 2020 von Immerheiser (4,80 Euro), der fruchtbetont ist und moderat in der Säure. Das Tatar ist frisch, das Fleisch rot und von guter Qualität, allerdings gerät es durch die Essiggurken und die Salatsoße doch etwas zu süß. Die beiden gerösteten Brotscheiben, die dazu gereicht werden, haben beim Rösten sehr viel Öl gesehen. Mengenmäßig ist dieses Tatar inklusive der Beilagen ordentlich groß für eine Vorspeise.

Zu 27 Euro hatte ich mir das Zanderfilet mit Wermutsoße, Risotto und grünem Spargel bestellt. Der Zander wird auf einem Risottobett serviert – das sieht zwar hübsch aus, führt aber dazu, dass der Fisch durch die Wärme des Risottos zu sehr durchzieht und nicht mehr glasig ist, sondern trocken wird. Die Reisportion ist im Vergleich zum Fisch ziemlich üppig. Der grüne Spargel ist aber gut gegart, schön bissfest und frisch im Geschmack. Dazu trinke ich einen aromatischen Sauvignon Blanc 2020 (5,20 Euro), der gut zu Fisch und Spargel passt.

Das Landgasthaus Engel ist im Winter und auch im Sommer, wenn man in der schönen Außenanlage sitzen kann, einen Besuch wert. Hier macht es Spaß, sich die Weine der Familie vor Ort schmecken zu lassen. Die Küche des Hauses allerdings hat noch Luft nach oben.