Die unübersehbare Affinität zur benachbarten Stefanskirche mit den berühmten Chagallfenstern drückt sich nicht nur in der Einrichtung, sondern gleichfalls in der Namensgebung und originellen Schreibweise der »LaGallerie« in der Gaustraße aus. Christoph Rubel und sein Team bewirten hier ihre Gästeschar mit ausgesuchten Zutaten, mit viel Können und mit Kreativität.
Der junge Herr im Service begegnet uns unaufgeregt, nonchalant, professionell, überaus freundlich und kredenzt den kühlen Chardonnay-Sekt von der Hahnmühle/Nahe (6,00 €), das frische Baguette, das wunderbare griechische Bio-Olivenöl und den Gruß aus der Küche – heute eine kugelige, feine Scampicroustade mit Karottenmus – während wir uns der Speisekarte und der umfangreichen und interessanten Weinkarte widmen. Christoph Rubel hat alle hier angebotenen Tropfen selbst probiert, er gibt Tipps zur Trinkreife der Weine und offeriert auch Mitnahmemöglichkeiten. Aus allen Anbauregionen Deutschlands, aus dem benachbarten Ausland – hier besonders Italien, Frankreich, Spanien – aus entfernten Regionen anderer Kontinente listet die Karte Exquisites von bekannten, namhaften Weingütern. Wir bleiben in der Heimat. Sowohl das Weingut Wagner-Stempel (2017er Riesling trocken »Porphyr«, 0,2 l/8,50 €) als auch das Weingut Hahnmühle (2020er Riesling + Roter Traminer, feinherb, 0,2 l/6,90€ BIO) bescheren uns mit komplexer und gehaltvoller Dichte ein Solo – Trinkerlebnis, das wir mit seiner jeweils starken Persönlichkeit am liebsten zwischen den Gängen genießen.
Denn da bringt uns die Vorspeise einen zarten Yellow Fin Thunfisch auf den Teller. Der wurde auf dreierlei Art – als kleines Tatar, zart angebraten auf einem Zucchinisalat und gebacken in einer köstlichen Safrankruste auf Scheibchen vom Blumenkohl – zubereitet und gefällt insgesamt ausgezeichnet (17,90 €). Eine tolle Wahl ist auch die Tagesempfehlung: die halbe Dorade mit Knusperkruste, extrem zart und saftig, auf leicht gedünstetem Fenchel in einer Orangensauce (14,50 €). Eine Delikatesse!
Den Zwischengang bekomme ich heute als Hauptgang. Drei große, hausgemachte Ravioli mit einer Bärlauch-Frischkäsefüllung liegen in einer feinen Kaviarsauce und werden gekrönt von außerordentlich zartschmelzenden, gebratenen Rotgarnelen aus Wildfang, die wirklich erlesene Qualität aufweisen. Ein wenig Spargel, Austernpilz, Karotte begleiten das Gericht (23,90 €). Auch das qualitativ hochwertige US Black Angus GOP Rinderfilet ist in intensivem Geschmack und Textur super. Verschiedene tournierte Gemüse und eine sanfte Kartoffel-Crépinette, darin eine Schwarzwurzel, ergänzen ein Fleisch, durch das » das Messer wie durch Butter gleitet« (35,90 €).
Zum Abschluss gönnen wir uns ein kleines Grapefruit- und ein Mangosorbet, beide zum Glück nicht zu süß, aber schön fruchtig, optisch begeisternd dargeboten – wie übrigens alle Gerichte (je 3,10 €).
Zuverlässige, gekonnte Zubereitung hochwertiger Zutaten in der Küche und ausgesuchte Weine versprechen dem Gast ein stets erfreuliches und stimmiges Gesamtgeschmackserlebnis und haben uns auch diesmal wieder überzeugt.
ESSEN | 9,0 |
TRINKEN | 9,5 |
SERVICE | 9,0 |
AMBIENTE | 8,5 |
PREIS/LEISTUNG | 9,0 |
ERGEBNIS | 9,0 |