Ein Hotelrestaurant in einem ehemaligen Zisterzienserkloster mit eigenem Weinanbau – geleitet von einer Familie in der vierten Generation: das ist Wasems Kloster Engelthal. Der gekonnte Mix aus alten Klostermauern und moderner Architektur hat schon etliche Preise erhalten. Wir wollen sehen, ob auch die Küche preiswürdig ist.
Ein erster Eindruck ist schnell hergestellt: Je vier Vor- und Hauptspeisen stehen zur Verfügung – mal mediterran, mal asiatisch angehaucht, als große oder kleine Portion. Ich versuche es mit dem Carpaccio von Lachsforelle und Zander (17,00 €). Hauchdünner Fisch, der in einer wunderbar crèmigen Limetten-Salsa schwimmt wird da geboten, eine schöne Balance von süßen und sauren Aromen, dabei ein knackfrischer Salat. Dazu passt der Ingelheimer Grauburgunder (0,2 l/7,40 €) mit seinen nussigen Aromen (Marone, Mandel) und crèmigem Schmelz auf der Zunge.
Danach genieße ich die lackierte Perlhuhnbrust mit hausgemachten Bandnudeln (30,00 €). Die saftig-zarte Brust wird mit einem Bohnenkraut-Pesto serviert, eine gewagte Variante, die mir so noch nicht auf den Teller gekommen ist. Mir gefällt der leicht-pfeffrig-bittere Geschmack, der gut mit der Süße des Huhns harmoniert. Der Wein dazu: ein Sauvignon Blanc (0,2l/7,20) mit viel Frucht und schönem Säurespiel.
Der schmeckt auch noch zum Dessert, das aus einem wunderbar fluffigen Topfen-Nougat-Knödel auf säuerlichen Apfelwürfeln besteht (11 €). Chapeau! Und: ja, die fantasievolle Küche im Wasem steht in Qualität und Extravaganz dem schicken Ambiente in nichts nach.
| ESSEN | 8,0 |
| TRINKEN | 8,0 |
| SERVICE | 8,0 |
| AMBIENTE | 9,0 |
| PREIS/LEISTUNG | 7,5 |
| ERGEBNIS | 8,1 |